Save the Date: Unser Program 2022
11.03.22
Was wir uns vornehmen: Ausstellungen und Projekte 2022
Paolo Rosselli: The City – Die Stadt
Eröffnung: 19.3.2022 um 19:00 Uhr
Paolo Rosselli hat die Innenstadt Ost-Berlin 1983 in Schwarz-Weiss-Aufnahmen dokumentiert, deren Kompositionen deutlich Zentrales und Periferes, mehr und weniger Relevantes, Dauerhaftes und Vorübergehendes, Vordergründe und Hintergründe unterscheiden. 2006 hat er in Tokio bei Aufnahmen mit einer Digitalkamera auf eine Kontrolle der Bildgegenstände verzichtet. Farbige, nahezu Sujet-lose Bilder registrieren die visuellen Besonderheiten urbaner Situationen in dieser Megastadt.
Wie stellen Paolo Rosselli ab dem 19. März in der off_gallery vor. Paolo Rosselli ist einer der bekanntesten Architektur- und Stadtfotografen Italiens. Er hat das Handwerk des Fotografierens bei Ugo Mulas erlernt, die Werke italienischer und internationaler Architekten dokumentiert und seit den 70er Jahren Städte in Asien und anderen Kontinenten aufgenommen. Er publizierte seine Arbeiten in zahlreichen Büchern. Zugleich ist er als Essayist und Kurator eine wichtige Stimme im Diskurs über Fotografie in Italien. Wir freuen uns, dass er im kuratorischen Team der off_gallery mitarbeitet.
Website Paolo Rossellis: https://paolorosselli.com/
Website mit Dokumentaraufnahmen Paolo Rossellis aus Indien: https://paolorosselliindia.com/
Videos mit Dialogen zur Fotografie: https://vimeo.com/user9407330
Ditz Fejer: Inventar der Gegend
Eröffnung: 8. April 2022
Wir zeigen einen Teil des Projekts „Inventar der Gegend“, das in anderer Form schon in Mürzzuschlag präsentiert wurde. (https://www.kuerbis.at/de/pumpkin-records/shop-produkte/inventar-der-gegend). Die Ausstellung stellt die aktuelle Arbeit Ditz Fejers in Graz vor und arbeitet Bezüge zwischen verschiedenen Genres in seinem fotografischen Werk heraus. Dabei werden auch die ökologischen Aspekte der von ihm fotografierten Gebäude und Landschaften eine Rolle spielen, so dass sich eine Verbindung zum Thema „Fotografie und Nachhaltigkeit“ ergibt.
Ditz Fejer, 1974 in Bruck an der Mur geboren, arbeitet als freier Fotograf in den Bereichen Architektur, Kunst und Kultur. Seine Arbeiten wurden mehrfach international ausgezeichnet, ausgestellt und in Magazinen und Büchern publiziert. Er ist unter anderem Träger des Henning Larsen Space Image Award Copenhagen.
Lana Stojićević: Mises en scène – Inszenierungen
Eröffnung: 13.5.2022
Anlass der in der Ausstellung gezeigten Projekte ist der Boom des meist illegalen privaten Bauens in Dalmatien, insbesondere in den letzten 20 Jahren. Mit einer multimedialen und interdisziplinären künstlerischen Strategie, bei der die Fotografie eine entscheidende Rolle spielt, dekonstruiert die Künstlerin u.a. die bei der Gestaltung der Schwarzbauten fest definierten Geschlechterrollen. Fotografien, Blaupausen und Modelle, ergänzt um Fotografien von Beispielen ungeplanten Bauens, sind Komponenten einer zugleich an der Wissenschaft orientierten und parodistischen künstlerischen Praxis.
Lana Stojićević (* Šibenik, 1989) schloss 2012 das Studium der Malerei an der Kunstakademie in Split ab, wo sie inzwischen lehrt. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen inner- und außerhalb Kroatiens ausgestellt. Die Künstlerin und Fotografin gewann mehrere nationale und internationale Preise. Sie lebt und arbeitet in Split.
http://hulu-split.hr/arasa/stojicevic-lana/
https://www.linkedin.com/in/lana-stojicevic/
Azam Shadpour: Graz – Teheran
Eröffnung: 14.6.2022
Azam Shadpour hat bei einem Grazaufenthalt mit einer Polaroid-Kamera Grazer Straßen und Situationen fotografiert. Daraus entstand ein erstes Ausstellungsprojekt The charm of the city https://aai-graz.at/einrichtung/215/aktuelles/article/34320.html. In unserer Ausstellung konfrontiert sie ihre Grazer Aufnahmen mit Fotografien, die nach Azam Shadpours Grazaufenthalt in Teheran erstellt wurden und werden. Durch die Konfrontation ergeben sich Dialoge zur Fremdheit und Vertrautheit fotografisch registrierter städtischer Räume.
Azam Shadpour (* 1982 in Teheran) hat einen BA-Abschluss in Malerei an der Universität von Alzahra, Teheran. Seit 2010 arbeitet sie als Fotografin. Ihre Aufnahmen wurden in Ausstellungen im Iran, in Frankreich und in Österreich gezeigt.
Robert Pichler: Kioske – Temporäre Architektur und soziale Lebenswelten an der albanischen Küste. Albanien 2015-2021
Geplante Eröffnung: 20.9.2022
„Kioske“ ist ein Fotoprojekt über Strandbuden, Hütten und ähnliche Bauten, die in den letzten Jahren zu touristischen Zwecken entlang der albanischen Küste errichtet wurden. Albanisch Kioske genannt, repräsentieren sie eine vielschichtige Improvisationskultur, die auf den chaotischen Übergang vom Kommunismus stalinistischer Prägung zu ungezügelter Marktwirtschaft verweist.
„Kioske“ basiert auf der Methode der gezielten Herstellung von Bildern zur Analyse sozialer und ökonomischer Transformationsprozesse in Albanien, ist aber auch an der Schnittsstelle zur kreativen Fotografie angesiedelt.
Robert Pichler hat einen Master-Abschluss und ein Doktorat in Geschichte von der Universität Graz. Er forschte u.a. am Lehrstuhl für südslawische Sprachen und Kulturen an der Humboldt- Universität zu Berlin und ist Lehrbeauftragter an den Universitäten Graz und Wien. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Contemporary Southeastern Europe". Zahlreiche Publikationen über Familie und Verwandtschaft, Migration und Transnationalismus, Berggemeinden und politische Geschichte. Als Fotograf arbeitet er an der Schnittstelle von Dokumentar- und Kunstfotografie. 2011 erhielt er den Holding Graz Photo Award für "Nightmares and Nighangales".
https://www.oeaw.ac.at/ihb/personen/pichler-robert/
Bestandsaufnahme: Architekturfotografie im Territorial Turn
Geplante Eröffnung: 21.10.2022
In der Architektur ist Nachhaltigkeit längst kein neues Thema mehr, sondern sondern zum wohl wichtigsten Trend der letzten Jahre geworden. 2021 ging der Pritzker-Preis an Jean- Philippe Lassal und Anne Lacaton. Den steirischen Architekturpreis 2019 vergab Phineas Harper an „Beispiele für langsame Architektur“. Nachhaltige Planung von Gebäuden verweigert sich meist der „ikonischen Architektur“, die in einer engen Beziehung zu einer überhöhenden Architekturfotografie steht, welche sie verbreitet und für sie wirbt.
Unser Projekt geht der Frage nach, ob und wie sich die Architekturfotografie verändert, wenn sich Bauen und Stadtplanung angesichts von Klimakrise und ökologischem Zusammenbruch an Grundsätzen wie denen eines minimalen ökologischen Fußabdrucks oder der Regeneration der Materialien orientiert. Wir suchen Arbeiten von Architekturfotograf:innen, die bildsprachlich einer nachhaltigen Architektur gerecht werden wollen. Den Schwerpunkt bilden dabei Arbeiten aus der erweiterten Region. Wir wollen aber Bezüge zu relevanten internationalen Ansätzen (z.B. Philipp Ruault zu Lacaton/Vassal, Erik-Jan Ouwerkerk zu Francis Kéré) herstellen.
Open Call: Transformation der Stadt
Geplante Ausstellungs-Eröffnung: 2.12.2022
In diesem Open Call bitten wir um Bilder zur Transformation der Stadt angesichts von Klimakrise und ökologischem Zusammenbruch. Voraussichtlich werden wir uns dabei auf Aufnahmen zu „Nature based solutions“ beschränken. Nature Based Solutions oder NBS sind „Maßnahmen zum Schutz, zur nachhaltigen Bewirtschaftung und zur Wiederherstellung natürlicher oder veränderter Ökosysteme, die den gesellschaftlichen Herausforderungen wirksam und anpassungsfähig begegnen und gleichzeitg dem menschlichen Wohlbefinden und der biologischen Vielfalt dienen“ (https://www.iucn.org/commissions/commission-ecosystem-management/our-work/nature-based-solutions). Es geht uns bei diesem Open Call nicht um die Dokumentation von NBS, sondern um den kreativen fotografischen Umgang mit der Transformation von Städten. Wir werden den Open Call so durchführen 2021 den Call zum Thema „Asphalt“. Die Einsendungen werden online präsentiert. Von einer Jury ausgewählte Aufnahmen zeigen wir gedruckt in der Galerie.