(c) Franziska Nuber

Franziska Nuber: Franziska Nuber: Das Potenzial des Unscheinbaren – ein stück stadt und seine transformation


Projekt und Gestaltung: Franziska Nuber

Laufzeit: 15.7.–5.9.2023

Im Host Month im Sommer bespielte Franziska Nuber unseren Galerieraum. Die Ausstellung ist aus ihrer Diplomarbeit entstanden, in der sie eine Umgestaltung von drei kleinen Gebäuden vor dem A1-Hochhaus am Griesplatz in der Nähe der Galerie vorschlägt. Bei der Eröffnung stellte sie ihr Projekt vor.

„Mitunter Kernaufgabe von uns Architekt:innen ist es und wird es auch in Zukunft verstärkt sein, Bestand neu zu denken, zu reaktivieren und zu wandeln. Dabei sollten wir uns nicht nur auf das Geschichtsträchtige und anmutig Gebaute konzentrieren; gerade jetzt ist es essenziell unseren Blick auf die zahlreich vorhandenen unscheinbaren Objekte zu richten.

Dies habe ich im Zuge meiner Diplomarbeit im Fachbereich Architektur getan und mich einem Stadtraum am Grazer Griesplatz gewidmet, der keineswegs einen ‚Non-lieu‘ nach Marc Augé darstellt, dessen Identität und Charaktere bislang aber noch nicht wertgeschätzt und von Fehlstellen überschattet werden. Diese Fehlstellen der Rösselmühlgasse 1 und 3, sowie des A1-Tower Vorplatzes werden aufgezeigt, vor allem aber wurde das Potenzial dieses bislang unbeachteten Stadtraumes herausgearbeitet und ein Lösungsvorschlag zur Reparatur entwickelt. Grundvoraussetzung dieser Transformation ist der Erhalt der vorhandenen Bausubstanz und die Herbeiführung des Wandels durch gezielte und möglichst einfach umzusetzende Eingriffe. Keines dieser Gebäude zeichnet sich durch besondere ‚Schönheit‘ im Sinne des gängigen Ästhetik-Begriffs aus, jedoch besitzt jedes von ihnen eine Daseinsberechtigung und individuell nutzbares Potenzial, welches gebündelt den Stadtraum an Qualität bereichern kann.

Unter Wertschätzung des Vorhandenen setzt der Entwurf die Improvisation der Perfektion entgegen und zielt eine einfach umzusetzende Reparatur der in den zahlreichen Griesplatz-Studien meist unbeachteten städtischen Unschärfe an. Die Ausstellung in direkter Nähe zum Planungsgebiet soll auf diese Thematik aufmerksam machen und zur Diskussion anregen.“
Franziska Nuber